Pastor arbeitet seit über vier Jahrzehnten als abstrakter Künstler – leidenschaftlich, eigenständig, kompromisslos. Seine Malerei entsteht nicht aus Konzepten, sondern aus Bewegung, Reibung und dem stetigen Versuch, mit Farbe und Fläche das Undenkbare zu berühren. Seit 1983 entwickelt er seinen ganz eigenen Weg – unabhängig von Trends, frei von dekorativer Absicht.
Was auf der Leinwand geschieht, ist unmittelbar und direkt. Pastors Bilder fordern heraus, aber sie eröffnen auch Spielräume: für Assoziation, Gefühl, Erinnerung. Wer sich mit seinen Arbeiten auseinandersetzt, begegnet einem künstlerischen Denken, das nichts fixieren will, sondern alles in Bewegung hält.
"Der Weg steht immer im Weg". Für Pastor ist dieser Satz kein Motto, sondern Arbeitsweise. Der Weg selbst ist das Material – mit all seinen Umwegen, Hindernissen und offenen Fragen. Malerei ist für ihn eine Form des Suchens, des Fragens, des Zweifelns. Seine Kunst entsteht nicht, um Antworten zu geben, sondern um Wahrnehmung zu öffnen.
Im Zentrum steht die Farbe: nicht als Schmuck, sondern als Träger von Energie und Haltung. Seine Werke leben von Reduktion und Konzentration – und gleichzeitig von einer inneren Dichte, die weit über das Sichtbare hinausreicht. Pastor beschreibt seinen Stil als „opulenten Expressionismus“, der nicht laut sein muss, um stark zu wirken. Seine Malerei fordert nicht Zustimmung, sondern Präsenz – ein Mitgehen, ein Miterleben.
Jedes Bild ist ein neuer Versuch. Ein neuer Gedanke. Eine neue Unruhe. H. Pastor malt, um Fragen zu stellen – nicht, um etwas zu illustrieren. Was wäre eine Welt ohne Menschen, ohne Probleme? Was bleibt, wenn man alles Überflüssige weglässt? Seine Werke geben keine einfachen Antworten. Aber sie eröffnen Räume, in denen man neu sehen – und neu denken – kann.
Die Kunst von H. Pastor ist nicht abgeschlossen. Sie ist im Werden. Sie ist Einladung zur Auseinandersetzung – und zur Offenheit gegenüber dem Unfertigen, Unbequemen, Ungeklärten. Denn genau dort beginnt die eigentliche Erkenntnis: „Der Weg ist immer im Weg.“
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