Text von Norbert Kaul aus einem Interview mit H. Pastor
PASTOR bewegt sich als Maler und Konzeptarbeiter ambivalent zwischen den unterschiedlichsten Medien, wobei es ihm um einen wesentlichen Angelpunkt in der Kunst geht: Die Beziehung zwischen der Idee und dem künstlerischen Produkt.
Seit seinen künstlerischen Anfängen, bereits vor dem Studium, ging es ihm darum, Fragen zu stellen. Dies bewusst vor dem Hintergrund, keinerlei Antworten zu wissen oder zu erhalten.
PASTOR versucht das Feld der Kunst offen zu halten, im Sinne eines zielführenden Prozesses, in dem die Position des Künstlers wie des Beobachters ständig auf dem Prüfstand steht, wie auch der Begriff von Kunst und Kunstwerk selbst. Das konzeptionelle Ziel seiner Arbeit ist es, durch ganz unterschiedliche Blickwinkel, die auf gedanklicher, visueller, sprachlicher, bunter und/oder technisch, materieller Ebene einwirken, neue dynamische Beziehungen zwischen den Dingen, den Begriffen, den Räumen, den Bildern herzustellen.
So meint PASTOR: "In meiner Arbeit kann ich eigentlich nur Fragen stellen. Mich hat immer schon interessiert, dass die Kunst nicht nur Ausdruck einer gewissen Bestätigung ist, sondern das Kunst auch etwas auslöst und in uns als visuelle Menschen - aber auch im Kopf - etwas entstehen lässt. Was ist das eigentlich? Was sehe ich da? Also, dass die Kunst die Frage impliziert."
PASTOR geht dabei von präzisen Ideen und Konzepten aus, für deren Formali-sierung er ein offenes System entwickelt hat, das es ihm erlaubt unterschiedliche Kontexte zu untersuchen, diese zu verschieben, oft auch ironisch zu hinterfragen und dadurch wieder neue Beziehungsgeflechte und Perspektiven herzustellen.
In einer philosophischen Terminologie könnte man auch von Perspektiven zweiter Ordnung sprechen, die uns erst eine Sicht auf den, auch metaphorisch gesprochen, blinden Fleck ermöglichen, der unserer Wahrnehmung und Erkenntnis entgangen ist. Perspektiven, die es uns ermöglichen, den Prozess des Beobachters zu reflektieren.
Bei PASTOR steht DER WEG IMMER IM WEG , ein Satz, den er nicht in Häkchen setzt, sondern bewusst als Credo seiner Arbeit in den letzten 15 Jahren versteht.
Der Weg stört ihn nicht, im Gegenteil, der Weg als Hindernis lässt ihn Lösungen finden. Er entwickelt und erarbeitet dabei Zeichen, die er auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Prozessen und zeitlichen Zusammenhängen in Szene setzt.
Er reflektiert in schwarz, weiß, bunt, genießt Farbanmutungen in ihrem Vielklang.
PASTOR: "Das dahinter sehen ist essentiell! Ob Maler oder Forscher, man sieht plötzlich etwas. Man gewinnt eine neue Einsicht."
1951
1969-75
1976-81
1982
1982/83
1984/86
1983/84
1984-86
1989-91
1991/92
1991
1992-95
1994-96
1996/99
1998/99
2000/01
2001-16
2006
2006-24
geboren in Braunschweig
kaufmännische Ausbildung und Wehrdienst
Studium an der TU Braunschweig
Sommerakademie Salzburg - Malerei -
Confederation Internationale d`Artistes, Venedig
Mitarbeit Kunstinitiative „WEGFALL“, München
Teilnahme an zahlreichen Gruppenausstellungen
Div. Studienreisen im In- und Ausland
Art-Sabbatical
Sommerakademie Salzburg - Malerei
Mitbegründer Galerie „ARTprotect“
Mitarbeit Künstlergruppe „Herrenlos“
Projektentwicklung Aktion "Herrenlos an der Leine"
Mitbegründer des Kunst- und Kulturzentrums "Galeriehof"
WEGFALL und WEGGEFÄHRTEN Wanderausstellung Deutschland, Schweiz, Österreich und Luxemburg
Umzug nach Berlin und Kunst-Sommer-Tour
"Der Boden am See" Bregenz, Konstanz, Lindau, St.Gallen
Mitbegründer der Initiative „Zyklus Contemporary projects millenium" ZCPM EINS bis NEUNZEHN, Galerie ARTprotect Berlin-Pankow
Bau und Gestaltung des ART-Beach in Berlin-Pankow
Erweiterung der Atelier- Arbeits- und Ausstellungsräume auf über 550 qm.
Diverse Kunstaktionen im In- und Ausland (siehe Ausstellungen)